Barrierefreie Bad-Sanierung
Um eine Wohnung nachhaltig und zukunftssicher zu sanieren, sollte sie in wichtigen Bereichen wie dem Bad bereits für Menschen mit eingeschränkter Mobilität umgebaut werden.
Viele Menschen denken bei dem Begriff Barrierefreiheit immer noch an behindertengerechtes Leben und Wohnen was lediglich einen kleinen Teil unserer Gesellschaft betrifft. Doch diese Annahme stimmt nur zum Teil. Bereits heute geht das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung von nahezu einem Drittel der Bevölkerung aus die im weitesten Sinne zu den mobilitätsbeeinträchtigten Gruppen zählen. Dazu gehören auch ältere Menschen deren Anzahl in näherer Zukunft noch erheblich anwachsen wird. Anhand dieser Zahlen ist leicht zu erkennen, dass die Ansprüche an Barrierefreiheit im Wohnungsbau immer stärker zunehmen werden. Vor allem Vermieter sollten diesen Aspekt bei der nächsten Modernisierung ihrer Immobilie berücksichtigen.
Ein kostenintensiver Punkt jeder Sanierung ist das Bad. Gerade hier lohnt sich eine vorrausschauende Planung, um späteren Umbaumaßnahmen vorzubeugen. Natürlich lassen sich altengerechte Griffe und Armaturen im Bedarfsfall auch nachrüsten, allerdings ist die Größe des Bads nur schwer veränderbar und mit erheblichen Kosten verbunden. Deshalb sollten Bad- und Sanitärbereiche bei einer Renovierung nach Möglichkeit vergrößert werden, um dem erhöhten Platzbedarf von Menschen mit Geh- und Fortbewegungshilfen Rechnung zu tragen. Als Planungsgrundlage dient hier die DIN 18025. Diese Norm für barrierefreie Wohnungen berücksichtigt in Teil 1 unter anderem auch die Anforderungen von Rollstuhlbenutzern. Für diese muss zum Beispiel ein Toilettenraum mit Waschbecken eine Größe von mindestens 4,5 Quadratmeter haben.
Generell gilt bei Sanierungsarbeiten im Bad eine große bodentiefe Dusche mit einer ausreichenden Bewegungsfläche davor einbauen zu lassen. Ebenfalls alten- und behindertengerecht ist eine Toilette mit einer Höhe von maximal 48 Zentimeter. Hierbei ist auch auf eine höhere Druckbelastung bis 100 Kilogramm zu achten. Das Waschbecken sollte eine Höhe von 80 Zentimeter nicht überschreiten, auf 30 Zentimeter unterfahrbar und mit einer Einhebel-Armatur ausgestattet sein. Ganz wichtig ist auch eine große Tür von mindestens 85 Zentimeter Breite die sich nach außen öffnen lässt. Dadurch wird verhindert, dass sie von innen, zum Beispiel durch eine hilflose Person, blockiert werden kann. Durch die Berücksichtigung dieser und ein paar anderer baulichen Vorgaben, lässt sich bei der nächsten Renovierung ganz einfach ein barrierefreies Bad realisieren.