Edelgase sorgen bei Fenstern für optimale Wärmedämmung
Mit dem aufkommen der Isolierglasfenster wurde auch die Befüllung des Scheibenzwischenraums für die Wärmeisolierung interessant. Anfangs erfüllte hier normale Luft die Funktion einer Dämmschicht. Heute sind es vor allem Edelgase die immer geringere Wärmedurchgangswerte ermöglichen.
Seit Mitte der 1970er Jahre setzte sich bei den Fenstern die Zweischeiben-Isoliervergalsung immer weiter durch. Im Unterschied zu den bereits auf dem Markt vorhandenen Mehrscheiben-Systemen bildete die Isolierverglasung jetzt eine Einheit die durch einen Randverbund zusammengehalten wurde und keine Rahmenkonstruktion mehr benötigte. Mit dem in Inkrafttreten der Wärmeschutzverordnung (WSchVO) von 1977 kam dann das endgültige Aus für die Einfachverglasung.
Der hermetisch versiegelte Scheibenzwischenraum der Doppelverglasung wurde zu Beginn dieser Entwicklung mit getrockneter Luft befüllt. Später folgte der Einsatz von Schwefelhexafluorid mit einer halb so hohen Wärmeleitfähigkeit. Da dieses Gas fünf mal so schwer als Luft ist, erreichte man damit auch eine gute Schallisolierung der Fenster. Da es jedoch als so genanntes Treibhausgas in der Atmosphäre zur Klimaerwärmung beiträgt ist es seit 2007/2008 verboten.
Heute kommt vor allem das Edelgas Argon bei Isolierglasfenstern zum Einsatz. Mit dem wesentlich teureren Edelgas Krypton lässt sich die gleiche Wärmeisolierung jedoch bei einem deutlich geringeren Scheibenabstand realisieren. Es wird vor allem bei Fenstern mit besonders geringer Bautiefe oder Isolierglasvarianten mit mehr als einer Gas-Schicht verwendet, wie zum Beispiel bei Passivhäusern. Ganz selten findet auch das sehr teure Edelgas Xenon wegen seiner besonders geringen Wärmeleitfähigkeit bei der Fensterherstellung Verwendung.