Verschiedene Methoden der Fassadendämmung
Die Außenwände spielen eine zentrale Rolle bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Ihr Anteil am Gesamtwärmeverlust eines durchschnittlichen Einfamilienhauses liegt bei rund 30 Prozent. Dieser Anteil wächst übrigens mit der Größe des Gebäudes.
Prinzipiell gibt es für die Fassadendämmung drei Möglichkeiten. Eine nachträgliche Wärmeisolierung kann von außen, von innen oder in der Wand erfolgen. Entscheidender Faktor für die angewandte Methode ist die Gebäudeart. In den meisten Fällen ist dies eine von außen auf der Wand angebrachte Dämmung durch ein Wärmedämmverbundsystem. Ein ähnliches Ergebnis erreicht man durch eine vorgehängte Fassade welche jedoch erheblich teurer ist. Entfallen diese Möglichkeiten, zum Beispiel durch den Erhalt einer aufwändig gestalteten Fassade, kann auch eine Wanddämmung von innen erfolgen. Relativ selten wird dagegen eine nachträgliche Dämmung in das Mauerwerk eingebacht.
Wärmedämmverbundsystem (Thermohaut)
Seit den 1960er Jahren werden Wärmeverbundsysteme (WDVS) eingesetzt und haben sich über die Jahre erheblich weiter entwickelt. Heute werden dazu Dämmplatten auf die Außenwand geklebt und/oder gedübelt. Über die Methode der Anbringung entscheidet sowohl die Tragfähigkeit des Untergrunds als auch das Dämmmaterial. Bei besonders unebenen Untergründen kann auch ein Schienensystem zur Befestigung der Dämmplatten zum Einsatz kommen. Besonderes Augenmerk muss beim WDVS auf die Ausführung des Detailanschlüsse (Fenster, Türen, Balkone etc.) geachtet werden. An diesen Stellen dürfen keine Wärmebrücken entstehen, die durch Kondenssation zu einer späteren Schimmelpilzbildung führen können. Auf die Dämmschicht wird dann ein Unterputz aufgetragen. Da dieser Verputz eine Gewebe enthält spricht man auch von Armierungsmörtel. Abschließnd erhält das WDVS-gedämmte Gebäude einen ganz normalen Außenputz.
Vorhangfassaden-Dämmung
Eine vorgehängte Fassade besteht aus einer Unterkonstruktion auf der Außenwand die sowohl den Dämmstoff als auch eine Verkleidung trägt. Bei dieser Konstruktion kann Luft hinter der Verkleidung zirkulieren und vermindert so die Gefahr von Schimmelpilzbildung. Statt einem Putz wie beim WDVS kann hier eine Vielzahl an Materialien zur Verkleidung eingesetzt werden. So lässt sich zum Beispiel mit dieser Wärmeisolierung auch eine Klinker-, Holz- oder Schieferfassade realisieren.
Innendämmung
Eine Dämmung der Außenwand von innen kommt normalerweise nur bei historischen oder denkmalgeschützten Gebäuden zu Einsatz, da sie sehr aufwändig ist und auf Kosten des zur Verfügung stehenden Wohnraums geht. Hierbei wird ein Tragkonstruktion an der Innenwand angebracht und der Zwischenraum gedämmt. Auf die Dämmung kommt dann eine Folie, die so genannte Dampfbremse, und zum Schluss die Innenverkleidung.
Kerndämmung (Hohlraumdämmung)
Verhältnismäßig günstig aber auch weniger effektiv ist die nachträgliche Dämmung des Mauerwerks durch das einblasen von Dämmstoffen in vorhandenen Hohlräume. Diese so genannte Kerndämmung wird eigentlich nur bei der Sanierung von Gebäuden mit zweischaliger Außenmauer eingesetzt.