Langlebigkeit von Fassadendämmungen
Die Verwendung von Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) kann in Deutschland auf eine 60-jährige Tradition zurückblicken. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass diese Art der Wärmeisolierung auch sehr alterungsbeständig ist.
Im damaligen Westberlin wurde 1957 zum ersten mal bei einem Gebäude ein Wärmedämmverbundsystem eingesetzt. Als Dämmstoff kamen damals Polystyrol-Hartschaumplatten, besser bekannt unter dem Markenamen Styropor® von BASF, mit Kunstharzputz zum Einsatz. Trotz ihrer geringen Dicke, im Vergleich mit heutigen Standards, sorgte diese Wärmeisolierung für eine erhebliche Energieeinsparung. In den 1960er Jahren verbreitete sich diese Form der Außendämmung Zusehens, so dass es heute einen erheblichen Bestand davon im Altbaubereich gibt.
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) veröffentlichte 2015 ihre Untersuchungen über das Langzeitverhalten von Wärmedämmverbundsystemen. Dazu beurteilt das IBP seit 1975 in regelmäßigen Abständen den Zustand der Fassade von elf Gebäuden. Das Alter der Bauten wies, zum Zeitpunkt der Untersuchung im Herbst 2014, eine Spanne von 29 bis 45 Jahren auf. Bei der rein optischen Bewertung spielten Verunreinigungen oder Bewuchs keine Rolle.
In der abschließenden Beurteilung des IBP wurden zehn der elf Fassadendämmungen als praktisch Mängelfrei eingestuft. Darunter war auch das älteste Gebäude der Untersuchung. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass fünf Gebäudefassaden in den letzten zehn Jahren nicht überarbeiten worden waren. Auch Systeme die 29 Jahre keinen Renovierungsanstrich erhalten haben zeigen keine technischen Mängel wie Risse, Blasenbildung oder signifikante Putzablösungen. In seinem Fazit kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass Wärmedämmverbundsysteme eine ähnliche Langlebigkeit haben wie herkömmlich verputzte Fassaden.